Endlich Zeit für mich…?!

Mit einem tiefen Seufzer lässt du dich aufs Sofa fallen! Freitag nachmittag- endlich!

Du freust dich sooo sehr auf die freie Zeit. Zeit für Dinge, auf die du ganz spontan Lust hast. Zeit, dich einfach treiben zu lassen. Du musst lächeln und dein Körper atmet bei der Vorstellung schon mehrfach tief durch. Du streckst dich wohlig.

Und schon fängt Dein Kopf an: Was du alles mit der vielen Zeit anfangen könntest. Wen anrufen, wen vllt. besuchen, wo du schon so lange denkst, es wäre mal wieder Zeit. Was du alles mal wieder tun wolltest, Sport machen, spazieren, Fahrradfahren, verabreden, ausmisten, Steuer…. So viel Auswahl, wie du deine Zeit sinnvoll nutzen könntest… das Meiste davon macht Dir Spaß, du hättest auch irgendwie Lust drauf.

Ein kleines bisschen Unruhe macht sich in Dir breit… vielleicht kannst du ja heute schon ein wenig erledigen. Dann ist Samstag/Sonntag entspannt. Du räumst auf, stellst die Maschine an, und telefonierst dabei. Mega, wieviel am Freitag nachmittag noch alles möglich ist. Du bist im Flow und so bleibst Du auch Samstag im Tritt, alles ist zu Hause wieder schön und es ist ja immer noch so viel Wochenende da. Doch dann trifft einer Deiner Liebsten bei einer Kleinigkeit den falschen Ton und Du bist sofort genervt- ein Wort gibt das andere und Du kochst über!

Plötzlich laufen dir die Tränen. Du bist selbst überrascht, wie emotional du bist. Wo kommen die denn her? Es sprudelt nur so aus dir raus: Irgendwie ist ständig noch was zu tun, zu beachten, zu klären. Immer will irgendwer was von Dir. Irgendwie findet dein Leben ohne Dich statt. Dir fehlt einfach dieses Genießen, das in den Tag zu leben. Zu tun, wo Dir gerade nach ist. Im Fluss zu sein. Es war ja eigentlich gar nicht so viel, was du alles gemacht hast und trotzdem…

Wenn Du ganz ehrlich mit Dir bist, könntest Du nicht einmal sagen, worauf Du wirklich Lust gehabt hättest- Du spürst es einfach nicht mehr! Wo ist deine Leichtigkeit und Deine Freude am Leben hin?

Was wäre, wenn Du die erste Stille nach einem vollen Arbeitstag, einer vollen Woche aushalten könntest? So lange bis Du fühlen kannst: Wozu haben ich und mein Körper denn jetzt gerade wirklich Lust?! Was brauchen wir beide jetzt?! Und wenn Du Dir dann auch die Zeit schenkst, dies tatsächlich zu tun?

Dann erlaubst Du Dir, Dich selbst wichtig zu nehmen. Du beginnst, Dich selbst wieder zu spüren! Du darfst in Kontakt mit Dir sein- einfach nur so. Am Anfang kann das eine Herausforderung sein, Du hast vielleicht auch ein schlechtes Gewissen. Doch dann setzt auch Erleichterung ein, mal nicht zu leisten, einfach nur zu sein und auszuruhen. Und Du kannst Freude spüren, ganz zart, dass Du wieder Platz nimmst in Deinem Leben!

Und wenn Du ein paar Mal geübt hast, die Stille am Anfang Deiner Pause auszuhalten, kannst Du etwas Neues wahrnehmen. Vielleicht ist etwas weniger, doch alles rechtzeitig und ausreichend erledigt. Und Du gehst wieder ein Stück leichter und heiterer durch Dein Leben.

An diesem Tag heute, hier und jetzt, wirst du es Üben: alleine sein mit dir: mit Vertrauen!

Dann kannst du die Zeit mit dir nutzen, um zu dir zu kommen. Dich zu fühlen. Deine Bedürfnisse zu spüren. Du bist nicht abgelenkt von den anderen, dich um deren Bedürfnisse zu kümmern und deine Rolle zu spielen. Du verschiebst einen Impuls etwas zu tun, nicht auf einen passenderen Moment wegen der anderen, sondern du folgst deinem Impuls sofort.

Was daraus alles wundervolles entstehen kann!

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