Allein sein ist nicht einsam sein!

Allein sein ist nicht einsam sein.

Hältst du es aus oder kannst du es genießen?

Gerade hast du erfahren, dass morgen alle ausgeflogen sind und deine Freundin hat auch keine Zeit. Im ersten Moment bist du etwas frustriert, alle haben was „Tolles“ vor, sind gefragt und du hockst alleine zu Hause rum. Der Gedanke, du hättest dich halt früher kümmern, den Tag planen müssen meldet sich kurz- doch nein, genau das wolltest du nicht mehr. Es hat dich oft schon Tage vorher gestresst.

Wenn du ehrlich mit dir bist, hast du weder Lust raus zu gehen, noch mit irgendjemandem zu Quatschen. Du hattest dich schon gefreut auf die freie Zeit- nur nicht so ganz alleine.

Du beginnst zu überlegen, was du alles machen könntest, was du schon so lange mal machen wolltest. Du hast unendlich viel Auswahl- so viel, was möglich wäre.

Du könntest sogar einfach gar nichts tun:)

Am nächsten Morgen wirst du wach, die anderen machen sich fertig und ziehen nacheinander alle los. Dann ist es plötzlich still. Du atmest tief durch. Du bist etwas ratlos, kannst gar nicht fühlen, was von all den Dingen, an die du gestern gedacht hast, jetzt am Schönsten wäre. Es macht dich innerlich unruhig, es fühlt sich komisch an. Es soll ja schließlich ein schöner Tag werden, den du auch wirklich genutzt hast- also sinnvoll! Du wolltest das tun, was sich heute gut anfühlt- doch du fühlst nix.

Ok, dann räumst du eben erstmal ein bisschen auf, dann wirst du es schon spüren, worauf du Lust hast. Muss ja eh gemacht werden. Eine WhatsApp kommt und du beginnst am Handy zu daddeln.

Du legst es irgendwann weg und merkst, dass du wieder an dem gleichen Punkt bist wie vorher: ratlos und unruhig- irgendwie verloren. Du hast dich von diesem Gefühl abgelenkt, bist aber keinen Schritt weiter. Jetzt bleibst du sitzen mit deinem Frust und horchst in dich rein. Was ist denn da bloß los in dir?

Dir fällt auf, wie du selbst über Menschen denkst, die alleine spazieren gehen, alleine essen gehen, alleine Urlaub machen. Sie tun dir irgendwie leid- weil du glaubst sie wären einsam. Das ist so traurig- so möchtest du auf keinen Fall enden!

Du spürst die Anspannung, deine Angst davor und dir wird schlagartig klar, wie sehr du dich danach ausrichtest, diese Gefahr unter Kontrolle zu halten.

Du unternimmst häufig etwas mit anderen, auch wenn es dich überhaupt nicht nährt, weder die Menschen, noch die Unternehmung, aus der Angst heraus … einsam zu enden. Was für ein Druck! Deine Unruhe wird größer, doch dieses Mal brichst du nicht aus- du hältst sie aus und fühlst sie.

Ein neuer Gedanke taucht in dir auf:

Wenn du dir selbst genug bist, wenn du mit dir im Reinen bist, dann fühlt sich Alleinsein vielleicht gar nicht einsam an. Du tust dann einfach, was dir wirklich Freude macht, alleine oder mit Menschen, die dir gut tun. Und du kannst es frei wählen- in der Freude und in der Leichtigkeit. Du bist nicht mehr abhängig.

Du hast Menschen, die so leben immer sehr bewundert. Dass sie sich das trauen, dass sie unabhängig sind und frei. Du wärest gerne auch so frei, doch du traust dich noch nicht.

Irgendetwas in dir richtet sich auf.

An diesem Tag heute, hier und jetzt, wirst du es Üben: alleine sein mit dir: mit Vertrauen!

Dann kannst du die Zeit mit dir nutzen, um zu dir zu kommen. Dich zu fühlen. Deine Bedürfnisse zu spüren. Du bist nicht abgelenkt von den anderen, dich um deren Bedürfnisse zu kümmern und deine Rolle zu spielen. Du verschiebst einen Impuls etwas zu tun, nicht auf einen passenderen Moment wegen der anderen, sondern du folgst deinem Impuls sofort.

Was daraus alles wundervolles entstehen kann!

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